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Club International Leipzig

15 Jahre SMILE Entertainment – die ganze Geschichte

SMILE Entertainment – so fing es an.

Die Geschichte von Carsten Riedel auf der Bühne und im Regionalfernsehen ist eigentlich viel länger und reicht viel weiter zurück.

Carsten Riedel und Eltern, ca. 19951992, da war ich noch ein 14jähriger Schüler, hatte ich die Idee, in der Turnhalle in Rebesgrün für meine Mitschüler eine Talentshow zu veranstalten. Gemeinsam mit meinen Freunden Stephan Seidel, Christian Uebel und Sebastian Franke, stellte ich dort mit Hilfe meines Sportlehrers und der damaligen Direktorin der Schule eine kleine Show auf die Bühne, in der meine Mitschüler beweisen konnten, was sie so drauf hatten.

Es gab alles Mögliche, von musikalischen Darbietungen bis hin zu akrobatischen Verrenkungen. Ich habe das damals, nunja sagen wir mal „versucht“ zu moderieren und entsprechend in richtige Bahnen zu lenken. Das Ergebnis der Show haben wir auf Video festgehalten und weil wir uns so umwerfend gut fanden, haben wir das Ganze zu TV Auerbach gebracht und welch Wunder, man hat es gesendet.

Anfänge im Regionalfernsehen

Die frühen 90er Jahre waren eine heiße und eine interessante Zeit, die politische Wende war gerade vollzogen, und wer wollte und konnte, bekam die Möglichkeit in Bereiche einzusteigen, die vorher komplett verschlossen waren. Der Talentshow folgte dann noch das Sportfest, das ebenfalls bei TV Auerbach gesendet wurde. Dann wollte man aber nichts mehr von mir haben, irgendwie waren meine „Produktionen“ wohl doch zu schlecht, um sie den Kabelfernsehzuschauern in Auerbach und Umgebung weiter zu zumuten.

Anfang 1993 startete dann der Nachfolgesender, das Regional Fernsehen Vogtland. Dieser „Sender“ residierte in der Gutenbergstraße 3 in Auerbach und begann damals sein Programm auszustrahlen. Ich war zu der Zeit ein unheimlich selbstbewusster Schüler und fühlte mich berufen, die Fernsehwelt zu revolutionieren. Also schickte ich dem damaligen Programmverantwortlichen Hans J. Alexa ein Fax, mit dem Inhalt, dass es doch eine gute Idee wäre, eine Sendung in vogtländischer Mundart zu produzieren. Ja, damals hatte ich einen Mundartfaible – zusammen mit meinen Freunden hatten wir ein „vogtländisch-deutsches Wörterbuch“ gebastelt und in der Tat an einen regionalen Verlag geschickt. Die Reaktion darauf war aber nicht wie erwartet, unser Erstlingswerk wurde, und das kann ich heute sehr gut nachvollziehen, nicht gedruckt und verlegt.

Die Reaktion des Programmverantwortlichen des Regionalfernsehens war aber positiv. Ich weiß nicht mit welcher Chuzpe ich damals aufgetreten sein muss, aber ich bekam einen Termin. Ein kleines Studio mit Consumer-Rekordern, allesamt VHS, und hier und da ein bisschen S-VHS, tat sich mir auf.

Mit 15 Jahren stand ich nun also dort und habe mich das erste Mal verkauft. Vielleicht sollte ich mal dazu sagen, dass man mir damals mein wahres Alter nicht angesehen hat, denn zu der Zeit sah ich ungefähr aus, als sei ich Mitte 30. Mein Vorschlag wurde angenommen und so produzierte ich monatlich die Sendung „Unner Hamet“ – besuchte Schlösser und Burgen, vogtländische Mundartsymposien und erzählte frei von der Leber weg. Ich bin ganz ehrlich, diese Sendungen kann ich mir heute nicht mehr anschauen und ich bitte meinen Schöpfer, dass die Bänder keiner mehr findet oder dass man sie bald nicht mehr abspielen kann. Das Jahr ging ins Land und irgendjemand muss den neuen Verantwortlichen wohl gesteckt haben, wie alt ich wirklich bin. 1994, es kann auch Anfang 1995 gewesen sein, war Schluss. Ich war das erste Mal abgesetzt.

Aber ich hatte Blut geleckt und nette Kollegen kennengelernt. Ein Videostudio aus Ellefeld buchte mich hin und wieder einmal als Sprecher. Die Hoffnung auf einen Fersehjob hatte ich noch nicht aufgegeben. Ab 1994 habe ich mich dann erst einmal um mein Abitur gekümmert, das ich 1996 abschloss.

SMILE Entertainment – Berufliche Irrwege, Seitengassen und Ziele

Es folgte der Zivildienst und 1997 ging es für mich zum Studium nach Zwickau. Ich hatte mir Betriebswirtschaft ausgesucht, indes interessiert hat es mich nicht besonders. Aber da war etwas viel Interessanteres. Nämlich das damalige Zwickauer Fernsehen „Zwickau TV“. Dort habe ich mich 1998 beworben und oh Wunder, der damalige Chefredakteur Udo Hentschel gab mir eine Chance. Ich durfte auf den Sender, die Moderationen waren zu Anfang mehr schlecht als recht.

monika3Kurz zuvor hatte ich Nico Kutschenreuter kennengelernt (rechts im Bild, mit Mikro), der zum einen ein Kollege bei ZTV war und zum anderen damals als Veranstalter und Entertainer unterwegs war. In einer Diskothek veranstaltete er eine Talentshow, bei der ich mitmachte. Ich bin ihm damals, wie er heute nach fast 17 Jahren Freundschaft sagt, zugelaufen. Bei der Talentshow waren auch Regina Thoss und Dietmar Steindorf dabei. Sie saßen in der Jury. Wenig später hatte ich noch einen Miniauftritt in seiner Show „Tarot – Sterne der Nacht“ im Ratskeller Fraureuth. Es war seine Abschiedsshow, bevor er nach Berlin ging. Leider hatte ich kein Lied und so musste ich den verkappten Künstler mimen, der beim Warten immer betrunkener wird und ständig die Veranstaltung stört und fragt, wann er denn endlich dran ist. So ähnlich benehmen wir uns heute noch, wenn wir einmal gemeinsam auf der Bühne stehen, nur dass wir heute gleichberechtigte Partner auf den Brettern, die das Geld bedeuten, sind.

Diese Show, war für mich der Ausschlag an meiner Gesangsstimme zu arbeiten und die ersten Musiktitel im Tonstudio von Dietmar Steindorf aufzunehmen. Bei ZTV war ich inzwischen fest ins Team integriert, dort moderierte ich zum einen das Abendmagazin „WiB aktuell“ und eine Werbesendung mit dem sinnigen Namen „Ausgesucht“. Die funktionierte ungefähr so, wie das „Schaufenster am Donnerstag“ in den 80er Jahren beim ZDF. Was macht man nicht alles für Geld. Auch redaktionell war ich eingebunden – in dieser Zeit entstanden zahlreiche Beiträge über regionales Zeitgeschehen. Mein Studium interessierte mich immer noch Dietmar & Carstennicht, ich ließ es aber weiter laufen.

1998 hörte ich von einer Talentshow im Kulturhaus Grüna – das sollte meine Feuertaufe vor großem Publikum sein. Ich habe gezittert wie Espenlaub. Die Show wurde von Uwe Bier moderiert, der ganz entspannt war. An dem Nachmittag habe ich das „Eierlikörlied“ gesungen – ein Titel, den ich heute noch liebe. Meine Hände zitterten derart, dass ich mir den ganzen klebrigen Likör über die Hand geschüttet habe.

 

SMILE Entertainment – Gründung aus Zufall

1999 kam der geschäftsführende Gesellschafter von Zwickau TV zu mir und meinte, es wäre doch eine gute Idee ein Gewerbe anzumelden. Die Idee fand ich auch gut, wollte ich doch endlich Geld verdienen. Damals war für mich noch mit keiner Silbe und mit keinem Gedanken absehbar, was das Leben mit mir eigentlich vor hatte. Anfang April übernahm ich meinen ersten Moderationsjob in einem Autohaus in Auerbach. Damals habe ich für Hyundai ein neues Fahrzeug präsentiert. Das war mein erster Auftrag unter dem Label SMILE Entertainment.

Carsten Riedel wird DJ

Meine Feuertaufe als DJ kam Silvester 2000. Mein Chef im Ratskeller, Uwe Engert, suchte verzweifelt noch nach einem DJ für den „kleinen Saal“. Nachdem ich hörte, welche Gage es gab, war ich dabei. DJ sein, das kann doch nicht so schwer sein. In der Tat: am Silvesterabend war es nicht schwer, die passende Musik auszusuchen, und so wurde es eine gute Mugge. Ich hatte Blut geleckt und ging auf die Suche nach neuen Muggen und wurde fündig. In Reichenbach / V. hatte Jennys Tanzbar eröffnet. Dort stellte ich mich als neuer aufgehender Stern am DJ-Himmel vor. Ich bekam einen Termin und kam am Veranstaltungstag mit meinem weißen FIAT Panda 750 L und zwei CD-Koffern vorgefahren.

Der Ehrlichkeit halber muss ich mal sagen, dass die beiden CD-Koffer nur halb voll waren, aber ich war der Meinung zwei Koffer sehen einfach besser aus. Die Veranstaltung begann, es waren genau 15 Personen da. Ich habe gespielt wie ein junger Gott. Ein monumentales Intro und danach meiner Meinung nach wirklich gute Musik. Aber was soll ich sagen, es hat keiner getanzt. Nach etwa 90 Minuten tippte mir ein Mitdreißiger auf die Schulter und sagte: „Junge, ich zeig dir mal wie man das macht!“ CD Player auf, REM, Losing my Religion und die anwesenden 15 Leutchen wackelten auf der Tanzfläche. Was für eine Niederlage. Ich packte ganz still meine beiden halb vollen Koffer und ging mit gesenktem Kopf meiner Wege. Ich wollte nie wieder Mugge machen – ich hatte die Nase voll. Aber auf der anderen Seite kam der Ratskellerchef und meinte, ach Mensch, wir könnten doch eine Oldieparty im kleinen Saal machen. Das habe ich dann auch getan und Wochen und Monate lang vor einem halbleeren Saal gespielt. Gage: 150,00 DM.

Mein damaliges Equipment war ein Billigmixer aus dem Conrad-Katalog, dazu zwei billige CD-Player aus dem gleichen Katalog. Die hatten eine Macke, sie haben den Startpunkt des Liedes immer verhauen – das Ganze war in einem selbst gezimmerten, nennen wir es Case, verbaut. Dazu hatte ich etwas später zwei YAMAHA – Boxen, die ich fast ein Jahr lang bei Musik-Schiller in Zwickau abgestottert habe.

Aber es war eine gute Schule und hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin.

Der Zufall wollte es, dass ich 1999 Ralf Wagner kennen lernte. Einen DJ, der auf dem Singleball in Fraureuth auflegte. Dort war ich nicht etwa um die Frau fürs Leben kennen zu lernen, sondern ich habe dort als Kellner gearbeitet. Ich kam mit Ralf ins Gespräch und er erzählte mir, dass er für eine Veranstaltungsagentur unterwegs sei, die für SEAT Deutschland arbeitet. Nach einigem hin und her habe ich Jens Ebert getroffen, ein wirklich smarter Typ, der die Agentur damals leitete und auch heute noch erfolgreich damit ist. Es dauerte nicht lange und ich war mit Jens Ebert im Geschäft.

h_l_schwerin4Für mich begann eine gute Zeit. Ich war mit der Agentur Ebert on Tour. Los ging es mit zahlreichen Veranstaltungen für SEAT, danach moderierte ich Ausstellungen in Einkaufscentern, war auf Messen präsent, so auch auf der IAA und der AMI Leipzig. Ich war unterwegs, oft von Montag bis Samstag, Samstagabend eine Mugge und Sonntag schnell Wäsche waschen und wieder los.

Gleichzeitig habe ich in verschiedenen Kneipen gemuggt und bin durch die Empfehlung eines Freundes als Stamm-DJ und Entertainer bei einer großen Versicherungsgesellschaft gelandet, die mich über Jahre für ihre Kick-Off Veranstaltungen monatlich gebucht hat. Mein Showprogramm „EIN MANN FÜR ALLE FÄLLE“ bekam dort seinen ersten Schliff.

Leider passte das nicht mehr mit meinem Job bei ZTV zusammen und so musste ich meinen Hut nehmen. Ich war also das zweite Mal abgesetzt, auch weil ein „Freund“ ein bisschen nachgeholfen hat. Das Studium habe ich geschmissen und mich voll und ganz auf mein Geschäft konzentriert. Dennoch habe ich nebenbei noch eine Ausbildung gemacht, denn wer nichts „gelernt“ hat und nur die Schule des Lebens besucht, hat es immer schwer. Im Hintergrund höre ich immer noch meine Mutter mit mahnender Stimme „Junge, mach was du willst, aber lern einen anständigen Beruf dazu!“

Bernd Albers – Freund und Inspiration Bernd_Grünhainer

Im Jahr 2000 habe ich den Wirt eines Zwickauer Restaurants, Bernd Albers, kennengelernt. Er hat mich angetrieben, er hat mir Ideen gegeben und war maßgeblich an vielen Dingen beteiligt, die ich teilweise heute noch tue.

Irgendwann geht alles einmal vorbei und so auch mein Engagement bei der Veranstaltungsagentur Ebert. Es folgte eine Zeit der Neuorientierung. Zeitgleich erlebte meine neue Show „Swingtime“ 2003 Premiere im Hof der Grünhainer Kapelle in Zwickau. Ich war also gut gerüstet für die Zukunft. Bei dieser Veranstaltung begegnete mir auch die Geschäftsführerin von television zwickau. Wir kamen ins Gespräch und und vereinbarten in Kontakt zu bleiben. Sobald der neue Sender an den Start gehen sollte, wollten wir eine Zusammenarbeit forcieren.

Einstweilen ging es für mich noch nach Bad Frankenhausen. Dort hatte ich für einen Freund einen Managementjob in einem Fitnesstudio angenommen, der mich fast zwei Jahre lang beschäftigen sollte. Eine Kneipe hatte ich zwischenzeitlich mit Bernd Albers auch noch eröffnet. Es hatte sich also nichts geändert, ich arbeitete von Montag bis Montag, sieben Tage die Woche. Frei nach Goethe: „Tages Arbeit, abends Gäste, saure Wochen, frohe Feste“

Währenddessen immer wieder Auftritte, Shows und natürlich Diskomuggen. Es war eine heiße Zeit. Im April 2004 ging es dann los mit TVZ. Seitdem gehöre ich zum festen Stamm Premiere01des Senders, wenn auch als freier Mitarbeiter, und präsentiere täglich 19:00 Uhr im Wechsel mit meinem Kollegen das Abendmagazin.

Inzwischen sind einige Showproduktionen gelaufen: Swingtime, Sahnestücke, Mach’s nochmal Schätzchen, um nur wenige zu nennen. In all den Jahren gab es für mich immer wieder Höhen und Tiefen, gute und schlechte Zeiten. Ich habe immer versucht einen guten Job zu machen und habe in dieser Zeit einen sehr hohen Anspruch an meine Leistungen gestellt. Ich hoffe, dass auch die nächsten 15 Jahre genauso aufregend werden, wie die vergangenen.

SMILE Entertainment – Danke an alle Helfer, Freunde, Neider und Ungläubige

Am Ende dieser kleinen Geschichte möchte ich mal Danke sagen. Danke an die Menschen, die mich unterstützt haben und noch unterstützen.

Zu allerst Danke an meine Mutter Rosemarie, die bis zu ihrem Tode im Jahr 2011 jeden Blödsinn den ich verzapft habe, unterstützt hat und die immer daran geglaubt hat, dass man von Unterhaltung leben kann. Bei meiner letzten großen Show, bei der sie dabei sein konnte, habe ich das Strahlen in Ihren blinden Augen entdeckt, das mir sagte „Junge ich bin stolz auf dich!“

Danke auch an Hajo Alexa, der mich damals ins TV Geschäft aufgenommen hat ohne nach meinem Alter zu fragen. Danke auch an Nico Kutschenreuter für seinen Rat und seine Unterstützung. Danke an Bernd Albers für seine verrückten Ideen und seine Hilfe in vielen Bereichen des Lebens. Danke an Michael Filip für zahllose Inspirationen. Danke an alle Freunde und Partner, die mich heute empfehlen und auch Danke an Anja Borgwardt, die mich vor einigen Jahren vor der Bauchlandung bewahrt hat, ohne es zu wissen. Merci an meine liebe Hochzeitsplanerin Ines Wirth, die ich nur aufgrund eines heute verbotenen Mailings kennengelernt habe und die mir heute eine gute Freundin ist und mit der ich heute viele schöne Dinge für unsere Brautpaare und Kunden aushecke.

Der größte Dank gebührt aber allen, die nicht an mich geglaubt haben und die meine Arbeit für eine brotlose Kunst gehalten haben. Sie waren mein Ansporn noch mehr zu geben, damit sie nicht Recht behalten.

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